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ROLLENDER WECHSEL
Die Rampe am Karlsruher Alb-
talbahnhof ist exemplarisch
für das Tram-Train-Modell. Die
Züge kommen von der Eisen-
bahnstrecke aus Richtung
Rastatt mit 16,7 Hz Wechsel-
spannung und werden an der
sogenannten Systemwechsel-
stelle zur Straßenbahn, deren
Fahrstromnetz 750 V Gleich-
spannung durchfl ießt.
Die Fahrer*innen lassen das
Fahrzeug für einige Meter in
einer Art Leerlauf rollen und
die eingebauten Systemwahl-
einrichtung verrichtet den
übrigen Job.
Triebfahrzeugführer*innen
von Tram-Trains bei der AVG
bekommen in neun Monaten
zwei Ausbildungen: eine für
Straßenbahnen innerhalb der
Stadt und eine für Eisenbah-
nen in der Region.
www.avg.info
Modell für die Zukunft sichern Um dazu den Fahrgästen auch in Zukunft mo-
„Tram-Trains machen unseren ÖPNV einfach derne und sichere Fahrzeuge anbieten zu kön-
nutzbar und komfortabel. Das ist die Zukunft nen, haben sich die Schwesterunternehmen
und an unserem Modell führt für die Region VBK und AVG auch in Sachen Beschaffung ein
kein Weg vorbei“, ist sich 30 Jahre später Dr. bisher nie dagewesenes Modell einfallen las-
Alexander Pischon sicher. Seit Jahren kämpft sen: Zusammen mit fünf weiteren Partnern –
der heutige Geschäftsführer von KVV und AVG allesamt Tram-Train-Nutzer oder Neueinstei-
für die langfristige Absicherung des Karlsru- ger im Regionalstadtbahnbetrieb – geben sie
her Modells. Durch die Gründung einer Grup- eine Großbestellung von insgesamt bis zu
pe von Behörden könnten die Verkehrsleistun- 504 Fahrzeugen in Auftrag. Dadurch entsteht
gen für den größten Teil der heute von den ein deutlich günstigerer Preis als bei der Be-
Stadtbahnen bedienten Strecken im Rahmen stellung kleinerer Chargen. 30 Jahre nach Er-
einer Direktvergabe für die nächsten 15 Jahre findung des Karlsruher Modells wieder eine
bald direkt an die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft Idee aus der Fächerstadt – zum Wohle der
übergehen. Fahrgäste und zum Wohle der Umwelt.
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