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Eine junge Frau und ein junger Mann stehen mit Handy in der Bahn.
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Die Region setzt ein Signal für die Mobilitätswende

Am Bahnhof in Baden-Baden wurde gestern der Baubeginn für den ersten von sieben regiomove-Ports in der Region eingeläutet. Foto: © regiomove/Paul Gärtner

Alles außer beamen: Mit dem Projekt regiomove vernetzt der Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) zusammen mit seinen Projektpartnern die verschiedenen Mobilitätsangebote am Mittleren Oberrhein. Gestern Nachmittag fiel am Bahnhof in Baden-Baden der offizielle Startschuss für den Bau des ersten von insgesamt sieben Ports, die in den kommenden Monaten in der Region errichtet werden. An diesen Stationen werden die Mobilitätsangebote, die bereits jetzt schon über die regiomove-App digital verknüpft sind, auch physisch gebündelt, so dass man hier unkompliziert zwischen den verschiedenen Angeboten und deren Anbietern wechseln kann. Zukünftig kommen noch weitere Mobilitätsdienste aus der Region hinzu. Die Nutzer*innen profitieren dabei von einem Mobi­litätsmix „aus einer Hand“.

„Regionale Innovationskraft auszubauen und zu bündeln, ist ein wesentliches Ziel der EU-Förderpolitik in Baden-Württemberg. Hier leistet das Projekt regiomove einen wichtigen Beitrag, indem innovative Angebotskonzepte und Dienstleistungen regional verknüpft werden“, so Dr. Patrick Rapp, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus.

Ports sind modular aufgebaut und bieten verschiedene Services

Noch in diesem Jahr sollen die Bauarbeiten für die ersten Ports abgeschlossen werden, unter anderem am Bahnhofsplatz in Baden-Baden. Die Bürgerinnen und Bürger können dort dann auf die Car- und Bikesharing-Angebote von Stadtmobil und  KVV.nextbike oder fußläufig auf den ÖPNV umsteigen. Auch ein zentrales Info-Terminal, Gepäckschließfächer und eine Service-Station für Radfahrer*innen werden in die Ports am Bahnhof der Kurstadt integriert.

Intelligente und umweltfreundliche Alternative zum eigenen Auto

„Die Mobilitätswende beginnt vor Ort. Hierfür brauchen wir einen Bewusstseinswandel. Wir freuen uns, dass wir nun hier in Baden-Baden mit dem Aufbau des ersten regiomove-Ports diesen Transformationsprozess anstoßen können. Mit dieser Mobilitätsstation bieten wir unseren Bürgerinnen und Bürgern, aber auch den Besuchern unserer Stadt einen komfortablen Zugang zu verschiedenen Verkehrsmitteln und damit eine intelligente und umweltfreundliche Alternative zum eigenen Auto“, betonte Alexander Uhlig, Erster Bürgermeister der Stadt Baden-Baden.

In den nächsten Monaten werden in einer ersten Pilotphase insgesamt sieben regiomove-Ports am Mittleren Oberrhein errichtet werden. Neben Baden-Baden wird dann auch an den Standorten in Graben-Neudorf, Bretten, Karlsruhe-Hagsfeld, Ettlingen, Rastatt und Bühl eine intermodale Verkehrsmittelwahl möglich sein. Durch die modulare Bauweise kann jede Kommune Größe und Ausstattung der Ports individuell auf die Mobilitätsbedürfnisse ihrer Bürgerinnen und Bürger vor Ort ausrichten. Auch andere Dienstleistungen können an den Stationen angeboten werden, etwa Bikeboxen für E-Bikes, Schließfächer oder Reparaturstationen – alles ist denkbar.

KVV entwickelt sich zum Mobilitätsverbund

Die einzelnen Ausstattungselemente sind in einem einheitlichen Corporate Design gestaltet, damit der Wiedererkennungswert der Ports mit seinen farbigen, kubischen Dachaufbauten in der Region gewährleistet ist. Das Design der Mobilitätsstationen, das von den Büros  „Netzwerkarchitekten“ aus Darmstadt und „Unit-Design“ aus Frankfurt gestaltet wurde, schlägt die Brücke zur digitalisierten Vernetzung der Mobilität.

Durch regiomove treibt der KVV seine Entwicklung zu einem Mobilitätsverbund weiter voran. Das klassische ÖPNV-Angebot mit Bus und Bahn wird mit weiteren Angebotsformen erweitert. Perspektivisch sollen neben Car- und Bikesharing-Services auch E-Roller und der On-Demand-Verkehr „KVV.MyShuttle“ über die regiomove-App verfügbar sein. „Mit attraktiven und vernetzten Angeboten wollen wir einen Anreiz für den Umstieg vom Auto auf unser umweltfreundliches ÖPNV-Angebot schaffen. Der Vorteil für unsere Kundinnen und Kunden bei regiomove liegt im Prinzip des Single-Sign-On. Man braucht sich nur einmal in der regiomove-App als Kunde registrieren und bekommt dann alles aus einer Hand -  von der Planung bis zur Bezahlung seiner individuellen Reisekette. Man muss sich also nicht mehr aufwendig bei verschiedenen Anbietern registrieren“, erklärte KVV-Geschäftsführer Dr. Alexander Pischon die Evolution des ÖPNV im KVV-Verbundgebiet.

Smarte Ergänzung des ÖPNV-Angebots in ländlicheren Räumen

Das Projekt regiomove wird seitens des Landes Baden-Württemberg und des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) mit rund 4,9 Millionen Euro gefördert. Die Einstufung als Leuchtturmprojekt der Regionalentwicklung der TechnologieRegion Karlsruhe im RegioWIN-Wettbewerb unterstreicht die landesweite Bedeutung des Vorhabens. Neben dem KVV beteiligt sich ein Konsortium aus Forschung, Wirtschaft, Mobilitätsanbietern sowie Kreisen, Kommunen und der Region an dem Projekt. Beim Regionalverband Mittlerer Oberrhein (RVMO) ist das „Kommunikationslabor“ für regiomove angesiedelt. Baden-Württemberg konzentriert sich mit seinem EFRE-Programm gezielt auf die Themen Innovation sowie Verminderung der CO2-Emissionen. Ein wesentliches Programmelement ist der Wettbewerb „Regionale Wettbewerbsfähigkeit durch Innovation und Nachhaltigkeit. RegioWIN“, an dem der KVV erfolgreich teilgenommen hat. Nach der Prämierung des Projekts war regiomove im Dezember 2017 unter der Leitung des KVV gestartet.

„Mit regiomove bringen wir innovative Lösungen für die Mobilität von morgen in dünner besiedelte Teilräume der Region, in denen bislang kein so eng getaktetes ÖPNV-Netz mit Bussen und Bahnen vorhanden ist. So reduzieren wir die Abhängigkeit vom eigenen Auto. Damit einhergehen muss der Ausbau der Mobilitätsangebote in der Region“, unterstrich RMVO-Direktor Prof. Dr. Gerd Hager beim Startschuss für den Portbau in Baden-Baden.

Mobilitätsangebot ist wichtiger Standortfaktor

Ein wesentliches Ziel von regiomove ist es, den Anteil des Umweltverbundes (ÖPNV, Rad- und Fußverkehr) am so genannten Modal-Split (Kenngröße zur Aufteilung der Verkehrs-nachfrage auf verschiedene Verkehrsmittel) zu erhöhen. Je mehr Menschen regiomove nutzen, desto weniger müssen sich Kommunen mit Problemen wie Staus, Abgasen und Verkehrslärm beschäftigen.

Durch die Erweiterung des Angebots werden Städte und Gemeinden zudem enger und flexibler als bisher miteinander verbunden. „Wir sind eine Region mit starker Wirtschaftskraft. Ein gutes Mobilitätsangebot ist hierbei ein entscheidender Standortfaktor. Deshalb wollen wir auch auf dem Feld der Mobilität Vorreiter für innovative Entwicklungen sein. Die Gestaltung einer umwelt- und sozialverträglichen Mobilität wird eine der zentralen Herausforderungen in den nächsten Jahren sein. Regiomove bietet hierbei viele Zukunftschancen“, sagte Jochen Ehlgötz, Geschäftsführer der Technologieregion Karlsruhe.