Gemeinsame Pressemitteilung des Karlsruher Verkehrsverbundes, der Stadt Karlsruhe und des Regionalverbandes Mittlerer Oberrhein
Am 1. Januar dieses Jahres hat sich die Region Mittlerer Oberrhein (RVMO) gemeinsam mit dem Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) und der Stadt Karlsruhe unter dem Namen „Karlsruhe Region“ einem europäischen Netzwerk aus rund 130 Städten, Regionen und Forschungseinrichtungen namens POLIS angeschlossen, in dem der Austausch über nachhaltige Mobilitätslösungen im Fokus steht.
Der Zeitpunkt kommt nicht von ungefähr: Vom 27. bis 28. November wird die POLIS Jahreskonferenz in Deutschland stattfinden, genauer in der Messe Karlsruhe. Die Veranstalter, das sind die Geschäftsstelle von POLIS, das Land Baden-Württemberg, die Stadt und die Messe Karlsruhe, erwarten rund 1.000 Fachleute und Entscheidungsträger aus ganz Europa. „Wir freuen uns sehr, dass wir mit dem Konferenzprogramm die gesamte Bandbreite zukunftsorientierter und nachhaltiger Mobilität abdecken und dazu Menschen aus ganz Europa zusammenkommen, die ein Ziel eint: Klimaschutz und eine sozial gerechte Mobilitätsgestaltung“, so der Karlsruher Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup.
Warum kommt POLIS in die Region?
Stadt und Region Karlsruhe sind beispielhaft für eine zukunftsweisende und gemeinsame
Weiterentwicklung nachhaltiger Mobilität. Das spiegelt sich bereits in der synergetischen
Mitgliedspartnerschaft von „Karlsruhe Region“ wider, die sich aus drei für die kommunale und regionale Verkehrsentwicklung wesentlichen Akteuren zusammensetzt: dem Regionalverband Mittlerer Oberrhein als überkommunale Planungsorganisation, dem Karlsruher Verkehrsverbund als Mobilitätsdienstleister und der Stadt Karlsruhe mit ihren Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen und innovativen Unternehmen im Mobilitätssektor.
Die Region Karlsruhe ist seit über dreißig Jahren international bekannt für ein innovatives ÖPNV-System: Das „Karlsruher Modell“ zeichnet sich vor allem durch die Zweisystem-Stadtbahn aus. Diese ermöglicht eine direkte, umsteigefreie Verbindung zwischen innerstädtischen Straßenbahnen und den regionalen Stadtbahnen. „Die möglichst umweltfreundliche Verkehrsverbindung von Städten mit dem Umland hat auch in unserer Planung oberste Priorität. Deshalb streben wir eine möglichst enge Anbindung von Siedlungsflächen an die Schienennetze des ÖPNV an und setzen uns ergänzend zum
Beispiel für Radschnellverbindungen ein“, erklärt Dr. Matthias Proske, der Verbandsdirektor des RVMO.
„Zwei Drittel der Wege in Karlsruhe werden bereits mit dem Umweltverbund aus Fuß, Rad und ÖPNV zurückgelegt. Das zeigt, dass sich unsere langjährigen, gemeinsamen Bemühungen um eine nachhaltige Mobilität auszahlen“. erläutert der Karlsruher Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup. Ein Beispiel dafür, wie ein attraktives, nachhaltiges und eng verzahntes Mobilitätsangebot aussehen kann, ist das Leuchtturmprojekt regiomove, das die neuen POLIS-Mitgliedspartner KVV, RVMO und Stadt Karlsruhe in den letzten Jahren mit einem regionalen Konsortium entwickelt haben. Die regiomove-App und die gleichnamigen Mobilitätsstationen, so genannte regiomove-Ports, sollen die intermodale Mobilität erleichtern, also beispielsweise beim Pendeln von der Stadtbahn auf ein Leihfahrrad umzusteigen und umgekehrt.
„Die Tatsache, dass Karlsruhe im nationalen Vergleich beim Carsharing und Fahrradverkehr seit Jahren mit zu den Spitzenreitern gehört, bietet ein ideales Milieu für den Erfolg von regiomove und wahrscheinlich auch ein gutes Beispiel für das POLIS-Netzwerk“, betont Prof. Dr. Alexander Pischon, Geschäftsführer des KVV. „Ergänzend dazu ist für mich der KVV ein Motor für nachhaltige Mobilität, weil wir stets an neuen Mobilitätslösungen arbeiten und Projekte wie KVV.regiomove, KVV.MyShuttle oder regioKArgo entwickeln und vorantreiben.“ Der KVV schaffe mit seinen innovativen Mobilitätsideen ein umweltfreundliches Transportsystem, das den Individual- sowie den Lieferverkehr entlaste und eine städtische und regionale Anbindung gewährleiste.
Anlässlich der POLIS Jahreskonferenz bündeln auch die Akteure des Karlsruhe Mobility Lab erneut ihre Kompetenzen und präsentieren auf einem Gemeinschaftsstand in der dm-Arena ihre Projekte: diese reichen von Lösungen der Verkehrsmodellierung und Verkehrsplanung, einem Reiseassistenz-System für Fahrgäste mit Einschränkungen, einer Plattform des Landes Baden-Württemberg zur Bündelung von Mobilitätsdaten bis hin zu Radverkehrskonzepten und Lösungen für automatisiertes und autonomes Fahren. Zudem informiert die Messe Karlsruhe zu der seit 2008 in Karlsruhe stattfindenden internationalen Konferenz und Fachmesse für digitale Lösungen im öffentlichen Personenverkehr IT-TRANS (3. bis 5. März 2026).
Wie profitiert die „Karlsruhe Region“ von POLIS?
„Im POLIS-Netzwerk sind wir in bester Gesellschaft, inmitten von Regionen und Städten von
Amsterdam bis Zagreb. Als Region Karlsruhe möchten wir einerseits gerne unsere Erfahrungen und Stärken einbringen und uns andererseits von der europäischen Vielfalt mobilitätsbezogener Ideen, Strategien und Maßnahmen inspirieren lassen und natürlich von den internationalen Kontakten profitieren“, erläutert Verbandsdirektor Dr. Mattias Proske.
Das Portfolio an Themen und Arbeitsgruppen innerhalb des Netzwerkes sei in dieser Hinsicht vielversprechend: Die Themenpalette beinhalte neben den klassischen Nahverkehrsaspekten auch Interessenbereiche wie Autonomes Fahren, innerstädtischer Güterverkehr, Dekarbonisierung oder Schnittstellen von Mobilität zur Gesundheit, Gleichstellung und Inklusion. „Eine verbindende Klammer stellen im POLIS-Netzwerk aus unserer Sicht die Anstrengungen für eine nachhaltige Entwicklung des Nachverkehrssektors dar, allen voran der Klimaschutz. In Anbetracht der europäischen Energie- und Klimaziele, ist es für den KVV besonders wichtig, Teil einer europaweiten Kooperation wie dem POLIS-Netzwerk zu sein, darüber hinaus Konferenzort und Mitgestalter seiner Jahreskonferenz“, unterstreicht der Geschäftsführer des KVV, Prof. Dr. Alexander Pischon.